Ausgabe Juli | August 2017

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Beleuchtung – Künstliches Licht energieoptimiert planen
Eine energieoptimierte Beleuchtungsplanung ist eng verbunden mit den Anforderungen an eine nutzergerechte Planung auf Basis der einschlägigen Normen und Regeln. Diese Normen liefern die Grundlagen für eine nutzergerechte Beleuchtung. Oft wird eine energieoptimierte Beleuchtung jedoch mit viel Technikeinsatz verwechselt, was nicht unbedingt zu einer zufriedenstellenden Beleuchtungsqualität im Sinne der o. g. Regeln führt, aber oft zu einem Mehrverbrauch an Material und Strom.

REALISIERTE OBJEKTE
Sanierung eines 200 Jahre alten landwirtschaftlichen Hofes – Plusenergie-HOF8
In den letzten 40 Jahren wurde der Bauernhof im historischen Ortskern von Schäftersheim, einer 700-Einwohner-Gemeinde im Main-Tauber-Kreis im Norden Baden-Württembergs, immer weniger genutzt. Nachdem er drei Jahre lang komplett leer stand und der Abriss bereits geplant war, entschied sich das Ehepaar Martina Klärle und Andreas Fischer-Klärle, das Ensemble zu erhalten und mit hohem persönlichem und finanziellem Aufwand zu sanieren, unter anderem um ein neues Büroquartier für das Planungsbüro „Klärle – Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH“ zu schaffen.

ENERGIEBERATUNG
Strom aus erneuerbaren Quellen – Unendliche Energie?
Weil „ohne Energie nichts läuft“ und die Energieversorgung heute noch immer größtenteils auf fossilen Energieträgern basiert, welche unterschiedlich endlich sind und zudem erhebliche Kohlendioxid-Emissionen verursachen, gelten die erneuerbaren Energien als Leitenergien der Zukunft. Der Anteil der erneuerbaren Energiequellen an der Stromversorgung wächst beständig und hat in 2016 bereits 29 % zur Bruttostromerzeugung in Deutschland beigetragen. Dennoch wird der Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien kontrovers diskutiert, da jede Form der Energieerzeugung Vor- und Nachteile hat.

Neues Instrument für Energieberater – Sanierungsfahrplan: Sinn oder Unsinn?
Seit 01.07.2017 akzeptiert das BAFA im Rahmen der geförderten Vor-Ort-Energiesparberatung den neuen Sanierungsfahrplan iSFP als Beratungsinstrument. Wegen der geringen Sanierungsquote und damit einhergehend der möglichen Verfehlung der Ziele der Energiewende, versucht die Bundesregierung händeringend Maßnahmen zu generieren, um eine möglichst hohe Steigerung zu erzielen. Dabei stehen Information und Beratung der Bürger im Vordergrund. Das Angebot wird jedoch nicht wirklich angenommen.

GEBÄUDEHÜLLE
Fachregel für Abdichtungen – Die neue Flachdachrichtlinie
Die neue Flachdachrichtlinie ist am 01.12.2016 in Kraft getreten und hat die Vorgängerausgabe vom Oktober 2008 abgelöst. Sie gilt als allgemein anerkannte Regel der Technik und ist als eigenständiges Regelwerk zu berücksichtigen. Ziel der Überarbeitung war die Verbesserung der Lesbarkeit und ein gleiches Vorgehen bei „genutzten Flächen“ und „nicht genutzten Flächen“. Nachfolgend einige wichtige Änderungen, die Sie wissen sollten.

ANLAGENTECHNIK
Heizungsoptimierung – Was bringen Hocheffizienzpumpen?
Seit dem 01.01.2013 stellt die Ökodesign-Richtlinie des Europäischen Parlaments höhere Anforderungen an die Energieeffizienz von Umwälzpumpen. Eine defekte, alte Heizungspumpe muss durch eine sparsame Hocheffizienzpumpe ersetzt werden. Für den Neubau gibt es nur noch Hocheffizienzpumpen. Rund 90 % der bis 2012 erhältlichen Pumpen dürfen seitdem nicht mehr in den Verkauf gebracht werden.

VERANSTALTUNGEN
9. EffizienzTagung Bauen+Modernisieren – CO2-neutral bauen und wohnen
Am 24. und 25.11.2017 findet im Hannover Congress Centrum die 9. Effizienz Tagung Bauen+Modernisieren statt. Veranstalter Energie- und Umweltzentrum am Deister (e. u. [z.]) und die beiden Mitveranstalter Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) sowie proKlima – Der enercity-Fonds laden alle Fachkollegen ein, über Effizienzstandards, Vernetzung und technische Lösungen für CO2-neutrale Gebäude und Wohnquartiere zu diskutieren. Tagungsbegleitend informiert eine Ausstellung passend zu den Vortragsthemen über neue und bewährte Produkte.

RECHTLICHES
Urteil des OLG Schleswig – Wieviel Aussagekraft steckt im Energieausweis
Aus einem Energiepass lassen sich nicht die Anforderungen an den konkret zu erwartenden Verbrauch im Hinblick auf die Beheizung eines Hauses herleiten.

Bei der Atomenergie scheiden sich die Geister derart, wie selten bei einem anderen Thema: Ausstieg ja oder nein? Wenn ja, wann? Was sind die Alternativen? Haben wir überhaupt welche oder sind wir tatsächlich immer noch auf die Atomkraft angewiesen?

Natürlich gibt es genügend Optionen zur alternativen Energiegewinnung. Aber nach wie vor liegt das Problem nicht in der Erzeugung, sondern (immer noch!) in der Speicherung. Sollten Sie also eine zündende Idee haben, wie sich Strom – und zwar in großen Mengen – einige Monate bevorraten lässt, immer schnell raus damit! Mir bleibt dann nur noch, Ihnen ein schönes Leben auf Ihrer eigenen Südsee-Insel mit Ihren Millionen zu wünschen …

Mal ganz ehrlich: Gäbe es diese Ausstiegsdiskussion überhaupt, wenn es die EEG-Umlage nicht gäbe und der Erneuerbare Strom günstiger wäre als der Saft aus dem Atomkraftwerk? Ich denke Sie kennen die Antwort, denn wie so oft wird auch diese Debatte vom eigenen Geldbeutel gelenkt. Betrachtet man rein die gesundheitliche Gefahr, oder anders gesagt, das deutlich erhöhte Krebsrisiko (das im Übrigen durch mehrere Langzeitstudien bewiesen ist), dann sollten wir uns auch hier klar auf die Seite der Erneuerbaren stellen. Ganz abgesehen davon, dass uns die bisherigen Atomunfälle Anlass genug gegeben haben sollten, um dieser Technologie den Rücken zu kehren …

Strahlungsfreie Grüße wünscht

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV Baupraxis“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)