Ausgabe März | April 2018

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Effiziente Heiz- und Kühlsysteme – Thermische Bauteilaktivierung
Die Verwendung von aus der Umwelt entnommener Energie zum Heizen und Kühlen von Nichtwohngebäuden hat sich in den letzten Jahrzehnten weiter etabliert. Die Erfahrungen zeigen, dass mit der thermischen Bauteilaktivierung ein gutes Raumklima mit effizientem Energieeinsatz erreicht werden kann. Dafür ist jedoch eine sorgfältige Planung und Inbetriebnahme wesentlich.

REALISIERTE OBJEKTE
Grundschule Kottern-Eich mit Turnhalle und Mehrgenerationenhaus – Nutzung mischen
Die Grundschule Kottern-Eich mit ihrem ehrwürdigen, in die Jahre gekommenen Bestandsgebäude, erbaut 1929 vom Architekten Heydecker, sollte für die heutigen baurechtlichen, räumlichen und pädagogischen Anforderungen ertüchtigt und erweitert werden. Eine Einfeldsporthalle für Schul- und Vereinssport, nutzbar auch als Aula für bis zu 575 Besucher, ergänzt das Angebot.

ENERGIEBERATUNG
Luftdichtheitsmessung im Großformat – Blower-Door: Eine Nummer größer bitte
Die Luftdichtheit von Gebäuden wird mit dem Differenzdruck-Messverfahren gemessen. Das bewährte Verfahren lässt sich meist ohne Probleme anwenden – solange das Gebäudevolumen überschaubar bleibt. Anspruchsvoller wird es bei großen Gebäuden, denn hier ist eine Messung mit einem Ventilator oft nicht machbar

Automatisierung von Sonnenschutz – Ausgereifte Individuallösungen
Der sommerliche Wärmeschutz genießt leider noch immer keinen vergleichbar hohen Status wie der winterliche. Es sind aber eben nicht nur „die paar Tage im Jahr“, an denen es auch in Gebäuden unangenehm heiß werden kann, wie es immer so leichthin heißt. Ein automatisierter Sonnenschutz ist deshalb zum einen praktisch und verbessert zum anderen auch die Energiebilanz.

GEBÄUDEHÜLLE
Montage und Abdichtung von bodentiefen Fenstern und Türen – Anspruchsvoller Anschluss
Die Fenstertechnik hat sich durch die energetischen Anforderungen enorm entwickelt und auch die Montagetechnik muss diesen Anforderungen gerecht werden. Die Bauphysik, Gebrauchstauglichkeit, Wirtschaftlichkeit und ein vertretbarer Wartungsaufwand werden bei der Planung oft nicht ausreichend genug berücksichtigt oder der ausführenden Firma übertragen. Hierzu gehören auch die sorgfältige Planung der Baukörperanschlüsse, insbesondere bei der energetischen Sanierung und komplexen Fällen wie bei bodentiefen Verglasungen/Bauelementen sowie barrierefreien Türen.

Wann lohnt sich die Dämmung eines Steildachs? – Geneigtes Dach – gedämmt oder ungedämmt?
In der Regel werden gedämmte Steildächer ausgeführt, wenn die Dachgeschosse bewohnt sind. Ansonsten spricht man von einem nicht ausgebauten Dachgeschoss und die Flächen des Steildachs bleiben ungedämmt, dafür muss die Dämmung der obersten Geschossdecke erfolgen. Hier ergibt sich die Frage: Gibt es Gründe, die Steildachflächen dennoch zu dämmen, obwohl das Dachgeschoss nicht ausgebaut bzw. bewohnt ist?

ANLAGENTECHNIK
Stromspeicher für Solaranlagen – Passende Batterie gesucht
Stromspeicher sind für den Ausbau der erneuerbaren Energien unverzichtbar. Die Anschaffungskosten sinken kontinuierlich, und mittlerweile wird in Deutschland jede dritte neue Solarstromanlage für das Eigenheim mit einem Speicher installiert. Unzählige Komponenten und Systemlösungen sind auf dem Markt. Aber wie wählt man den passenden Speicher aus?

VERANSTALTUNGEN
ifh|INTHERM 2018 – Treffpunkt Zukunft
Energiewende, Digitalisierung und demografischer Wandel sind Themen, die Handwerker, Vertreter von Industrie und Handel, Verantwortliche der Wohnungswirtschaft, Fachplaner und Architekten gleichermaßen beschäftigen. Auf der ifh|INTHERM in Nürnberg werden in Diskussionsforen und bei den geführten Neuheiten-Rundgängen Trends und gesellschaftliche Strömungen sowie innovative Produkte und Lösungen vorgestellt, aufbereitet und eingeordnet. Der Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern ermöglicht Fachgespräche auf Augenhöhe.

RECHTLICHES
Aktuelle Auslegungsfragen des DIBt – Staffel 23 und 24 – Praxisanwendung der EnEV
Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) Berlin veröffentlicht regelmäßig „Auslegungen zur Energieeinsparverordnung“, die konkrete Fragen und Antworten zur Anwendung der EnEV enthalten.

Luftschlösser statt Effizienzhäuser?

Energieeffizientes Bauen stand vor einigen Jahren hoch im Trend! Heute habe ich das Gefühl, dass nach gut 16 Jahren Energieeinsparverordnung die Luft raus ist. Ähnelt es bei Ihnen nicht auch eher dem Kampf gegen Windmühlen, um Ihre Bauherren von Effizienz- oder Passivhäusern zu überzeugen? Haben diese doch schon von sooo vielen Leuten gehört, dass es bei solchen Bauten schimmelt und die Wände nicht mehr atmen können. Und dann ist der letzte Ausweg eine Lüftungsanlage, die zu allem Übel nicht nur laute Geräusche macht, sondern mit der es auch noch zieht wie Hechtsuppe! Da liegt es einem auf der Zunge zu sagen: „Jetzt halt aber mal den Atem an!“, weil wir die Argumente schon zur Genüge kennen und wissen, dass sie völlig aus der Luft gegriffen sind …

Wie Sie sehen – leere Redewendungen und Stammtischparolen bringen hier überhaupt nichts. Deswegen bediene ich mich jetzt lieber an einem beliebten Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry:

„Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen,
um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer
die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer!“

Soll heißen: Verteidigen Sie Ihre Ansicht nicht auf Teufel komm raus, sondern zeigen Sie, was den Bauherren entgeht, wenn Sie im Standardmodus von gestern bauen und dabei nicht mal Geld gespart haben.

Ich wünsche Ihnen viel Aufwind und einen langen Atem für Ihre Projekte!

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV Baupraxis“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)