Ausgabe Mai/Juni 2017

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Verfahren zur horizontalen Abdichtung von Mauerwerk – Nachträglich gesperrt
Weisen Mauerwerke einen hohen Durchfeuchtungsgrad auf, kann dieser durch eine mangelhafte oder sogar fehlende Horizontalsperre verursacht worden sein. Um Folgeschäden zu verhindern, muss eine nachträgliche horizontale Abdichtung des Mauerwerks erfolgen. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die verschiedenen Verfahren.

REALISIERTE OBJEKTE
Plusenergiehaus NEST4 in München-Schwabing – Großzügig und vielseitig
Mehrfach ausgezeichnet wurde das in München-Schwabing erbaute viergeschossige Mehrfamilienhaus „NEST4“ – geplant von den NEST Architekten. Das Gebäude überzeugt mit den positiven Materialeigenschaften von Holz – in Kombination mit weiteren cleveren Baumaterialien und viel Flexibilität. Mit der Nutzung nachhaltiger Ressourcen steht ein Gebäude langfristig für Energieeffizienz, Natürlichkeit und Behaglichkeit. So auch in München beim Projekt „NEST4“.

ENERGIEBERATUNG
Fünf wichtige Fragen und Antworten zum GEG – GebäudeEnergieGesetz: Was Sie wissen müssen
Wer heute plant und baut muss die Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) berücksichtigen. Ab 2019 könnten neue Regeln gelten! Ein neues GebäudeEnergieGesetz – kurz: GEG – könnte die beiden noch parallel laufenden Regeln für Gebäude vereinfacht zusammenführen. Das GEG sollte dabei den Niedrigstenergie-Gebäudestandard für öffentliche Neubauten einführen. Melita Tuschinski, Herausgeberin des Experten-Portals EnEV-online.de beantwortet die fünf häufigsten Fragen.

Denkmalschutz – Herausforderung Bauphysik
In Deutschland stehen knapp eine Million Häuser unter Denkmalschutz. Als wären energetische Sanierungen an sich nicht bereits anspruchsvoll genug, kommen bei denkmalgeschützten Gebäuden einige weitere Stolpersteine hinzu. Insbesondere die Tatsache, dass eine Dämmung der Gebäudehülle von außen meist nicht möglich ist, verlangt häufig Sonderlösungen von Planern und Ausführenden. Um dauerhaft schadensfrei zu bauen, ist Hintergrundwissen gefragt.

VERANSTALTUNGEN
ISH wächst im In- und Ausland – Positive Bilanz
2.482 Aussteller (Inland: 889, Ausland: 1.593) aus 61 Ländern, darunter alle Weltmarktführer, stellten auf der ISH 2017 in Frankfurt am Main auf einer Fläche von 260.000 m² ihre Neuheiten vor.

Messe CEB® in Karlsruhe am 28. und 29.06.2017 – 10 Jahre Kompetenz in Sachen Energieeffizienz
Energie-Effizienzsysteme der Zukunft werden viel mehr sein als einzelne Komponenten und Lösungen. Die CEB® thematisiert am 28. und 29.06.2017 in der Messe Karlsruhe zukünftige Trends und Innovationen, Digitalisierung, Gebäudetechnik und Energiemanagement. Bei ihrem 10-jährigen Jubiläum betrachtet die Messe Energieeffizienz sowohl in Wohngebäuden, als auch in Industrie, Gewerbe und Kommunen.

GEBÄUDEHÜLLE
„the house“ – Energie-aktives Wohnen
„THE HOUSE“ ist ein ökologisches Gesamtkonzept, durch das mehr Energie produziert als verbraucht wird. Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit treffen auf Luxus, Wohlbefinden und Sicherheit. Bei diesem Gebäude wird vollkommen auf Ökologie und natürliche Baustoffe gesetzt.

Fenster und Türen – Montage vor dem Mauerwerk
Für einen optimalen Isothermenverlauf sollte der Einbau von Fenstern und (Fenster-)Türen immer in der Dämmebene erfolgen. Soweit die Theorie. Wie aber sieht das in der Praxis aus? Hier ist die Montage innerhalb der tragenden Konstruktion immer noch der gängige Standard. Das liegt vor allem daran, dass der Einbau vor dem Mauerwerk für Planer und Monteure mit großen Herausforderungen verbunden ist. Dabei braucht es oft gar keine Sonderkonstruktionen mehr. Wir zeigen Ihnen fünf praxistaugliche Vorwandmontage-Systeme.

ANLAGENTECHNIK
Fernwärme – Das System im Wärmemarkt
Wärmenetze stehen derzeit hoch im Kurs sowohl bei Ministerien als auch bei Planern und Forschungsinstituten. Die Zukunftsfähigkeit dieser Infrastruktur als Umwelt- und Klimaschutzlösung für deutsche Städte und Ballungsräume scheint soweit (an)erkannt. Allerdings spiegelt sich das nicht immer in den derzeitigen Gesetzesvorhaben wider. Diese sind teilweise verwirrend, widersprüchlich und belasten die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Gleichzeitig ist der dabei angedachte Zeitplan für die Transformation und den Ausbau der Wärmenetze sehr ambitioniert.

Amortisation technischer Dämmungen – Leitungen und Armaturen warm anziehen
Dass durch die energetische Sanierung von Altbauten Energie eingespart werden kann, lässt sich an unzähligen Beispielen ablesen. Ausschlaggebend bei der Investitionsentscheidung dürfte jedoch die Frage sein, ob und wann sich die Maßnahme „rechnet“. Während die Wirtschaftlichkeit der Fassadendämmung oft kontrovers diskutiert wird, ist die Effizienz und kurze Amortisation einer Dämmung der Anlagentechnik unbestritten.

RECHTLICHES
Haftung von Auftragnehmern – Neues zur Bedenkenanzeige
Immer wieder kommt es in der täglichen Baupraxis vor, dass der Unternehmer Bedenken gegen die vom Auftraggeber vorgesehene Planung, die Ausführungsart, vorgesehene Produkte oder ähnliches hat. Es ist größtenteils bekannt, dass der Unternehmer dann dennoch gemäß § 13 Abs. 3 VOB/B haftet, wenn er nicht die ihm nach § 4 Absatz 3 obliegende Mitteilung – die sogenannte Bedenkenanzeige – tätigt.

Ich habe mir das auf der Baustelle angesehen – können wir das nochmal ändern?

Diesen Satz kennen Sie nur zu gut, stimmts? Und liege ich auch richtig in der Annahme, dass Sie, wenn Sie das hören, nicht in euphorische Begeisterungsstürme ausbrechen? Kein Wunder, denn diese vom Bauherrn „geringfügigen“ und spontanen Entscheidungen bedeuten meistens erneuten Planungs- und damit auch Zeitaufwand. Oft spricht man über diese Änderungen dann sogar noch ein zweites Mal, nämlich dann, wenn diese auf der Rechnung wieder zu Tage treten. Völlig verwundert kratzt sich der Bauherr dann an den Kopf und versichert Ihnen: „Ja wenn ich das gewusst hätte, dass das sooo teuer wird, dann hätte ich das nicht so entschieden!“

Und genau das ist letztlich auch der wahre Grund, warum wir diesen intuitiv getroffenen Änderungswünschen auf der Baustelle mit so wenig Leidenschaft begegnen. Es ist einfach wahnsinnig anstrengend! Ich wüsste momentan aber auch nicht, wie man das ändern sollte …

„Wir ändern morgen, wir ändern heut, wir ändern wütend und erfreut. Wir ändern, ohne zu verzagen, an allen sieben Wochentagen.

Wir ändern teils aus purer Lust, mit Vorsatz teils, teils unbewusst. Wir ändern gut und auch bedingt, weil ändern immer Arbeit bringt.

Wir ändern resigniert und still, wie jeder es so haben will. Die Alten ändern und die Jungen, wir ändern selbst die Änderungen.

Wir ändern, was man ändern kann, und stehen dabei unsern Mann. Und ist der Plan auch gut gelungen, bestimmt verträgt er Änderungen.

Wir ändern deshalb früh und spät, alles, was zu ändern geht. Wir ändern heut‘ und jederzeit, zum Denken bleibt uns wenig Zeit.“

(Unbekannt, Änderungen vorbehalten)

Entschlossene Bauherren wünscht

Kathrin Hefele
Chefredaktion „EnEV Baupraxis“
Dipl.-Ing. (FH), Architektur, Energieberaterin (TUD)